Immobilienfinanzierungen müssen gut geplant sein und sich den Lebensumständen des Kreditnehmers anpassen lassen. Welche Grundregeln es gibt, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.
Baugeld ist derzeit günstig. Doch sich hastig die Top-Konditionen für die Eigenheimfinanzierung zu sichern, ist nicht empfehlenswert. Denn: Eine Immobilienfinanzierung muss sorgfältig geplant sein. Und Umfragen zeigen: Ohne professionelle Beratung wissen die wenigsten Bauherren oder Hauskäufer, worauf sie alles achten müssen. Um mögliche Fehler durch voreilige und einseitige Entscheidungen zu vermeiden, sollten Immobilieninteressierte diese drei Tipps berücksichtigen:
Eigenkapital prüfen und optimale Höhe wählen
Klassischer Fehler bei vielen Kreditnehmern: Sie überschätzen ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten. Eine besonders wichtige Stellschraube bereits zu Beginn der Planung ist der Anteil des Eigenkapitals. Bei einer soliden Finanzierung sollte die Eigenkapitalquote für ein selbstgenutztes Eigenheim circa 20 Prozent betragen. Aber: Je mehr eigene Mittel der Kreditnehmer einbringt, desto günstigere Konditionen kann er in der Regel erwarten.
Die Auswirkungen sind allerdings je nach Kreditinstitut unterschiedlich – ein paar tausend Euro mehr Eigenkapital können bei dem einen Anbieter zu deutlich günstigeren Zinsen führen, bei dem anderen wirken sie sich nur leicht oder gar nicht aus. Zu beachten ist generell: Bei vielen Anbietern verbessern sich die Konditionen nicht linear, sondern in Stufen. Durch geeignete Tools können diese Zinssprünge individuell für jede Finanzierungsanfrage berechnet werden und Ihnen dabei helfen, die optimale Höhe des Eigenkapitals festzulegen.
Passendes Darlehen wählen
Sind die Zinsen so niedrig wie derzeit, sollten Immobilienkäufer sie möglichst lange für sich sichern. Mit einer Zinsbindung von 15 oder 20 Jahren können Kreditnehmer gut planen – und bleiben dennoch weitgehend flexibel. Nach zehn Jahren haben Kreditnehmer unter Einhaltung einer Frist von sechs Monaten ein grundsätzliches Sonderkündigungsrecht; die Nutzung ist empfehlenswert, wenn die Zinsen bis dahin weiter gesunken sein sollten. Die aktuell niedrigen Zinsen sprechen zudem dafür, bei der Finanzierung von Beginn an eine höhere Tilgung zu wählen. Dies führt zu einer schnelleren Rückzahlung des Darlehens.
Die Darlehenstilgung erhöht sich dann grundsätzlich im Laufe der Finanzierung jeweils um den geringer werdenden Zinsbetrag. Hinweis: Viele Kreditgeber lassen während der Zinsfestschreibungsdauer auch Tilgungssatzwechsel zu. Als Orientierungswert für die Tilgungshöhe empfiehlt sich eine Rate von zwei Prozent.
Wichtig ist jedoch auch hier eine umfassende Beratung, die ihre individuellen Lebensumstände berücksichtigt. Neben der Höhe der Tilgung ist auch langfristige Flexibilität entscheidend: Lässt sich die Finanzierung an veränderte Lebensumstände anpassen – etwa wenn das Gehalt steigt oder aufgrund von Erbschaften Sondertilgungen möglich sind? Können staatliche Fördermittel, etwa KfW-Kredite, genutzt werden?
Grunderwerbsteuer, Notar & Co: Nebenkosten einkalkulieren
Eine gut geplante Immobilienfinanzierung berücksichtigt sämtliche Kosten – denn mit dem Kauf oder Bau der eigenen vier Wände ist es nicht getan. Vernachlässigt werden häufig die so genannten Nebenkosten des Immobilienerwerbs, die in Summe schnell rund zehn Prozent des Kaufpreises ausmachen können. Bereits die Grunderwerbssteuer beträgt je nach Bundesland 3,5 bis fünf Prozent. Zum 1. August 2013 haben sich zudem aufgrund einer Gesetzesänderung die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch und die Notargebühren erhöht: Je nach Kaufpreis steigen diese um bis zu 32 Prozent. Neben diesen Aufwendungen muss eine langfristige Finanzierung natürlich auch die laufenden Kosten einer Immobilie berücksichtigen. Damit die Gesamtkalkulation nicht zu knapp ausfällt, sollten zum Beispiel unregelmäßige und nicht langfristig gesicherte Einnahmen, etwa Sonderzahlungen des Arbeitgebers, in der Finanzierungskalkulation außen vor gelassen werden. Außerdem ist die Absicherung eines Notfalls möglich – wenn etwa aufgrund von zwischenzeitlicher Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit die Raten nicht wie geplant gezahlt werden können. Diese Ereignisse lassen sich etwa mit einer Restschuldversicherung auffangen.
MLP-Berater können im Rahmen einer ganzheitlichen Finanzierungsberatung aus einem großen Angebot von unterschiedlichen Kreditinstituten für ihre Kunden die passenden Kredite auswählen. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren binde ich die richtige Lösung in ein passendes Konzept zur Finanzierung ein – und betreuen Sie umfassend auf dem Weg zum eigenen Traumhaus. Sprechen Sie mich an – ich freue mich auf Ihre Nachricht!