Einschätzung zum Brexit

Die Briten haben den Austritt aus der EU beschlossen! Anregungen für Kapitalanleger und Investoren.

Update 26.6.2016: Index-Wertentwicklungen (Quelle: onvista.de)
Update 26.6.2016: Index-Wertentwicklungen (Quelle: onvista.de)

Die Folgen des „Brexit“-Referendums sind derzeit nicht verlässlich ein- oder abschätzbar. Kurzfristige Turbulenzen an den Kapitalmärkten sind völlig normal und treten seit Jahrhunderten immer wieder auf. Agieren Sie gerade jetzt besonnen!

Der besonnene Investor, der eine kluge und sinnvolle Strategie verfolgt hat, geht aus solchen Übertreibungsphasen als Sieger hervor – mit entsprechender Rendite seiner Kapitalanlagen.

Sollten die Kapitalmärkte ggf. sogar abstürzen, könnte das für regelmäßige Sparer ein Segen sein, da derzeit Käufer eine größere Anzahl von Anteilen erwerben. Das kann ggf. sogar dazu führen, dass die Preise deutlich unter Höchstwerten notieren könnten und Sie trotzdem Gewinne einfahren (sog. „cost-average-Effekt“).

Der Markt neigt zu Übertreibungen – in Aufschwung- ebenso wie in Abwärtsphasen. Der intelligente Investor nutzt das zu seinem Vorteil, kluge Anleger „kaufen, wenn die Kanonen donnern!

 

 

Das renommierte Analysehaus FERI Trust GmbH schätzt die Lage derzeit wie folgt ein:

“Folgen für UK:

  • Das britische Pfund dürfte in den kommenden Tagen gegenüber Euro, Dollar und Yen deutlich abwerten. Die Notenbanken werden in jedem Fall erforderliche Liquidität bereitstellen und bei Bedarf in den Markt intervenieren, um einen unkontrollierten Absturz der britischen Währung zu verhindern.
  • Die aus dem Referendumsergebnis resultierende Unsicherheit führt zu weiterer Investitionszurückhaltung und dämpft spürbar die Konjunktur in UK. Unsere Wachstumsprognose für UK verringert sich auf 1,3% im Jahr 2016 (bisher: 1,6%) und auf 0,7% im Jahr 2017 (bisher: 1,9%). Folge wären sinkende Unternehmensgewinne.
  • Auf dem britischen Aktienmarkt ist mit einer deutlichen Korrektur zu rechnen. Besonders gefährdet sind unter anderem Finanzwerte, exportorientierte Sektoren, Immobilienentwickler und Einzelhändler.
  • Auch der Markt für britische Unternehmensanleihen weist ein hohes Gefährdungspotenzial auf. Staatsanleihen dürften dagegen , nicht zuletzt wegen der hohen Wahrscheinlichkeit einer erneuten Ausweitung der expansiven Geldpolitik durch die britische Zentralbank, eher fester tendieren.
  • Der britische Immobilienmarkt dürfte strategisch erheblich unter Druck geraten, insbesondere der Markt für Wohnimmobilien in der Londoner City.

 

Folgen für Europa:

  • Auch für die europäischen Aktienmärkte ist eine ausgeprägte Marktkorrektur das wahrscheinlichste Szenario. Der Brexit-Entscheid bedeutet auch für europäische Unternehmen erhebliche Unsicherheiten und wirft generell die Frage nach den Zukunftsperspektiven für die EU auf.
  • Vor diesem Hintergrund wird auch der Euro im Verhältnis zum Dollar und zum Yen schwächer notieren.
  • Die Staatsanleihen der Hochbonitätsländer (also vor allem Deutschland) dürften erneut als sicherer Hafen gefragt sein – ein erneutes Abrutschen in den Bereich negativer Renditen erscheint hier wahrscheinlich.
  • Die Spreads zwischen den Staatsanleihen Deutschlands (und Frankreichs) und denen anderer Länder (Italien, Spanien, Portugal) könnten sich infolge einer erhöhten inhärenten Instabilität der EU dagegen ausweiten. Unsicher ist allerdings, inwieweit die EZB durch gezielte Käufe von Staatsanleihen diesem Effekt entgegentreten kann.

 

Folgen für die globalen Märkte:

  • Das Brexit-Ergebnis wird die weltweiten Kapitalmärkte für einige Zeit belasten. Vor diesem Hintergrund ist auch außerhalb Europas mit einer schwächeren Aktienmarktentwicklung zu rechnen.
  • Kritisch wäre vor allem eine deutliche Aufwertung des US-Dollars – Risikoszenarien in Bezug auf die Schwellenländer könnten erneut aufleben und die Aktienmärkte weltweit belasten.
  • Die Rendite für US-Treasuries dürfte angesichts einer Flucht in „sichere Häfen“ weiter sinken.

Wie ausgeprägt die Marktreaktionen auf einen Brexit sind und wie lange sie andauern, hängt wesentlich davon ab, ob und wie schnell es gelingt, das weitere Vorgehen zu präzisieren und ein Grund-Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der EU herzustellen.

 

Solange in den Verhandlungen zwischen UK und EU keine grundsätzliche Übereinkunft erzielt wird (und damit ist mindestens für die kommenden Monate zu rechnen), bleibt dieses Thema Gegenstand fortwährender Unsicherheiten mit einem wiederkehrenden Störungspotenzial für die Märkte. Anleger werden also dieses Thema auf absehbare Zeit weiter im Blick behalten müssen.

Gleichzeitig sind zumindest die aus heutiger Sicht absehbaren langfristigen Folgen des Brexit nicht so gravierend, dass sich Anleger grundsätzlich anders positionieren müssten. Bestimmend für die langfristige Geldanlage bleiben die Mega-Themen weltwirtschaftliche Stabilität (einschließlich der Perspektiven Chinas), Auswirkungen der expansiven Geldpolitik (einschließlich möglicher Folgen für Inflation und Zinsen), demographischer Wandel in vielen Ländern und Regionen und auf politischer Seite die Perspektiven für den Bestand der Währungsunion.

 

Anleger sollten deshalb weiterhin grundsätzlich einer Sachwertstrategie folgen und – mit Hilfe professioneller Vermögensverwalter – situativ auf jeweils veränderte Problemlagen reagieren.”

 

FERI Prognose Update BREXIT: “Großbritannien vor der Rezession”

 

Deshalb: bleiben Sie besonnen! Idealerweise haben Sie Ihr Vermögen erfahrenen Vermögensverwaltern anvertraut, die gerade in solchen Zeiten und volatilen Märkten Ihre Vorteile ggü. Indexorientierten Anlagen (ETFs o. ä.) haben! Dabei spielt es sogar eine untergeordnete Rolle, ob Sie Ihr Vermögen in Bank-/Investment- oder Versicherungsprodukten investiert haben – wichtig ist die Qualität, Professionalität und Erfahrung des/der entsprechenden Verwalter/s.

Kurzfristig hat der Brexit sowieso nur sehr geringe Auswirkungen auf gut diversifizierte und abgestimmte Portfolios. Einen größeren Einfluss auf die mittel- bis langfristige Entwicklung der Weltwirtschaft dürfte die Entscheidung der Briten generell sowieso nicht haben; in wenigen Tagen werden wir vermutlich bereits wieder “business as usual” an den Märkten haben… analog der vergangenen Jahre und Jahrzehnte.

 

Die politische Dimension wird vermutlich größer als die wirtschaftliche werden. Investoren, Käufer und Händler sind schnell. Sie werden sich sehr zügig auf die kommenden Änderungen einstellen. Ob die Briten mit dem “Brexit” langfristig eine intelligente Entscheidung getroffen haben oder ob sie aufgrund ihres Austritts die zu erwarteten negativen Entwicklungen auf ihr Land doch lieber vermeiden und wieder zurück in die EU kommen wollen – das wird die Zeit zeigen.

 

Sollten Sie Anregungen benötigen, freue ich mich auf Ihre Nachricht. Bei Fragen setzen Sie sich bitte ebenfalls mit mir in Verbindung. Ich bin Ihnen gerne bei Ihrer Vermögensanlage behilflich!

 

 

 

Diese Stellungnahme stellt keine konkrete Handlungs- oder Anlageempfehlung dar!
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